Peter de Caluwé, in Paffrath „Ohm Peter“ genannt, wurde 1808 im Haus Blegge geboren und war das älteste von zwölf Kindern.
Nachdem die Kinder als Erben das Haus Blegge verkauft hatten, wohnte er mit zweien seiner ebenfalls ledigen Schwestern in einem Haus an der Paffrather Straße. Dieses dürfte den älteren Paffrathern sicher noch als das „Feckter-Haus“ bekannt sein.
Ohm Peter war wohl eines der sogenannten „Originale“ von Paffrath, wie es sie sicher in den meisten alten Orten gegeben hat oder manchmal vielleicht auch noch gibt.
So beschrieb ihn Peter Hartegenbusch als einen „eigenartigen Kauz mit schulterlangen, üppigen weißen Haaren, die unter seinem breiten, schwarzen Hut hervorquollen.“
Groß gewachsen, mit markanten Gesichtszüge, einer Adlernase und glatt rasiertem, elfenbeinfarbenem Gesicht schritte er immer in samtenen Kniehosen, breiten Schnallenschuhe und seinem Rohrstock mit Elfenbeinkrücke in der Hand durch das Dorf. Die andere Hand hielt er stets auf dem Rücken.
Er schien auch ein sehr gottesfürchtiger, frommer Mensch gewesen zu sein. Diese Frömmigkeit ging so weit, dass er sich das Leben Jesus zum Vorbild nahm und es nachzuahmen versuchte. Daraus resultierten unter anderem auch die langen Haare.
Als Nachkomme einer vermögenden Edel-/Adelsfamilie aus Flandern musste er nie hart arbeiten, war aber wohl trotzdem recht kräftig. So soll er einem Knecht in Katterbach geholfen haben, dessen Pferd und Karren aus einem Morast vor dem Versinken zu retten.
Er war sehr kinderfreundlich. Diese bekamen dann auch schnell spitz, dass sie ab und zu einen Pfennig “für die Sparbüchse” bekamen, wenn sie in der Schule fleißig waren.
Auch seine Eltern hatte er sehr geliebt. So war es jeden Abend sein Ritual, das Fenster seines Zimmers, das in Richtung des Friedhofs an der St. Clemens -Kirche lag, zu öffnen, sich so weit wie möglich hinauszulehnen und laut zu rufen:
“Naach Moder! Naach Vader! Schlooft jod, ech well et ooch dunn!”
Am 20. April 1883 verstummte sein Gute-Nacht-Ruf für immer.